Mittwoch, 30. September 2009

Pressekonferenz des Familiennetzwerkes

KATHPRESS/Soziales/Familie/Danhel

Familiennetzwerk fordert umfassende Besserstellung für Familien

utl: Netzwerk-Sprecher Danhel: Systemreform des Steuer-, Sozialversicherungs- und Arbeitsrechts notwendig - Generationengerechtigkeit muss hergestellt werden =

Wien, 30.09.2009 (KAP) Das Österreichische Familiennetzwerk fordert eine Besserstellung für Familien im Bereich des Steuer-, Sozialversicherungs- und Arbeitsrechts. Es brauche mehr
Gerechtigkeit für Familien sowie eine umfassendere Kinder- und Familienorientierung der Gesellschaft, so Netzwerk-Sprecher Prof. Günther Danhel am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien.

Danhel und der Steuerberater Karl Portele präsentierten einen umfassenden Forderungskatalog. Dieser sieht u.a. eine stärkere Berücksichtigung von Kindern in der gesetzlichen Pensionsversicherung vor; etwa durch eine verbesserte Anrechnung der Kindererziehungsarbeit. Eine weitere Forderung betrifft Leistungsverbesserungen für Kinder in der Krankenversicherung. So sollten beispielsweise die Kosten für Zahnspangen von Kindern von den Krankenkassen übernommen werden.

Eine zentrale Forderung des Netzwerks betrifft ein steuerfreies Existenzminimum für alle unterhaltsberechtigten Familienmitglieder. Derzeit werde vom Steuersystem zu wenig berücksichtigt, wie viele Personen von einem Einkommen leben müssen. Danhel stellte als
Diskussionsgrundlage einen jährlichen Freibetrag von 8.000 Euro pro Familienmitglied in den Raum.

Weiters sei eine Valorisierung der Familienbeihilfe dringend nötig, forderten Danhel und Portele. Die Familienbeihilfe sei seit 1999 nicht erhöht worden und habe inzwischen 20 Prozent an Wert verloren. Weitere Forderungen des Netzwerks betreffen etwa die kostenlose Ausstellung von Dokumenten wie Reisepässe für Kinder oder die gleichen Vergünstigungen für Familien wie für Pensionisten im öffentlichen Verkehr.

Grundsätzlich müsse Familienarbeit wie die Erziehung oder Pflege von Familienangehörigen künftig positiver wahrgenommen, bewertet und finanziell abgegolten werden, so Danhel, der auch Direktor des kirchlichen "Instituts für Ehe und Familie" (IEF) ist. Er unterstrich, dass es nicht darum gehe, bestimmten Bevölkerungsgruppen etwas wegzunehmen, sondern Generationengerechtigkeit herzustellen: "Jede Generation muss zumindest so viele Lebenschancen vorfinden, wie die Generation vor ihr". Deshalb müssten auch dringend die öffentlichen Haushalte saniert werden, um künftigen Generationen Spielräume offen zu halten. Generationengerechtigkeit sei die Voraussetzung für Solidarität zwischen den Generationen, betonte Danhel. Der IEF-Direktor bemängelte, dass Familien derzeit in der politischen Landschaft nicht entsprechend vertreten seien; ganz anders als die Pensionisten. Deshalb plädiere er für eine Diskussion über ein mögliches Kinderwahlrecht, das von den Eltern
stellvertretend ausgeübt werden könne, so Danhel.

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